Historische Gasmaschinenzentrale Heinitz |
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2) Es ist ein Denkmal der Elektrifizierung und der Gewinnung des elektrischen Stromes in einer für die breite Arbeitswelt brauchbaren Form. Nachdem Werner von Siemens 1868 das dynamo-elektrische Prinzip erfand konnte der Strom allerdings nur in sehr geringem Abstand vom Dynamo verwendet werden. Als dann Oscar von Miller 1891 die Drehkraftstromübertragung über große Entfernung auf rationelle Weise schuf, war die technische Grundvoraussetzung für den Einsatz des elektrischen Stromes in der Arbeitswelt geschaffen. Die preußische Bergwerksdirektion hatte schon 1890 auf der Grube Heinitz im Malakoffturm eine kleine Elektrozentrale eingerichtet und energisch auf breiter Basis die notwendigen motorbetriebenen Maschinen in Zusammenarbeit mit den Fachfirmen für die verschiedensten Arbeitsgebiete gebrauchs- und einsatzfähig gemacht. 1904 erfolgte dann der Start zum Bau des ersten Großkraftwerkes mit dem Einsatz von Koksgas zum Betrieb der starken Motore. Der Anfang erfolgte mit einem 650 PS starken Gasmotor der Firma Erhard und Sehmer in Saarbrücken. Die Ingangsetzung der Anlage mit der passenden Koksgaskonzentration verlangte von der Belegschaft höchsten Einsatz und Kreativität. Weitere 4 Gasmotore mit je 1200 PS und 2 Motore mit je 2800 PS folgten zur Versorgung der Gruben Heinitz und Dechen und schließlich des Dorfes Neunkirchen mit seiner wachsenden Umgebung. Jedenfalls war der Stromverbrauch im Handwerk, Gewerbe und der Bevölkerung angeschoben. 3) Es ist ein Denkmal der Industrialisierung Durch den jetzt verbreiteten und wachsenden Stromeinsatz war der Anstoß zur Industrialisierung des Landes gegeben. 4) Es ist ein Denkmal der Kreativität und Leistung der Bergleute und Techniker Der gewaltige Anstoß und der damit verbundene Fortschritt im Bereich der Technik wäre ohne die besondere Kreativität und Leistung der Belegschaften nicht möglich gewesen. 5) Spitzenfachleute würdigen diese Leistungen
7) Die Eigentümer der Gasmaschinenzentrale Heinitz: Deutschland / 1905 – 1919/ 14 Jahre Frankreich / 1920 – 1934 / 14 Jahre Deutschland / 1935 – 1945 / 10 Jahre Frankreich / 1945 – 1955 / 10 Jahre Deutschland 75%-Saarland 25% / 1956 – 1998 / 42 Jahre Die Anlage war also während der eigentlichen Betriebszeit im Besitz der Staaten Deutschland und Frankreich. Das Saarland selbst hat nur eine außerordentlich kurze Zeit die Eigentumsverhältnisse teilweise und auch nur geringfügig vertreten können. Bei der Finanzierung der Restauration und Beseitigung der Folgen der Reparationsleistungen soll aber das Saarland die gleichen Anteile wie der Bund leisten, denn die jetzige Denkmalschutz-Gesetzgebung sieht eine Beteiligung von Bund und Land zu gleichen Teilen vor. Der Sonderfall braucht nach unserer Auffassung eine Sonderregelung. Das kleine Saarland sollte nicht die Großanlage des Bundes erhalten müssen. Der Bund sollte seine gesetzlichen Auflagen selbst erfüllen. . 8) Die Bestrebungen des Instituts für Landeskunde, des Landesamtes für Denkmalschutz und der RAG-Immobilien-Saar GmbH sollten klar und deutlich unterstützt und die Arbeiten jetzt endgültig umgehend in Angriff genommen werden. 9) Die wachsenden Kosten der Renovierung durch den stetigen Zerfall des Bauwerks müssen verantwortet werden 10) Das Denkmalschutz-Gesetz ist einzuhalten. Auch die Bürger müssen Gesetze einhalten. 11) Die Leistungen der Bürger dürfen weder vergessen noch mit Füßen getreten werden. 12) Die Gasmaschinenzentrale ist das letzte Überbleibsel einer langen Tradition des erfolgreichen und kreativen Steinkohlebergbaus. Viele technische Entwicklungen nahmen hier ihren Anfang. Schließlich fand hier in Heinitz auch die älteste deutsche Steinkohlengewinnung mit dem Abbau der Kännelkohle im 7./6.Jhd. vor Christus ihren Anfang. Auch der allererste Zug des Bezirks Saarbrücken fuhr am Grubenbahnhof in Heinitz am 7.9.1850 ab. 1879 erstes elektrisches Licht mit der Siemens-Lichtmaschine in der Aufbereitung Dechen! 1884 beginnt die Geschichte des Schwachstrombetriebes. Die ersten Telegrafen werden eingerichtet und betrieben. 13) Das monumentale Bauwerk muss wieder Arbeitsplätze in der Mitte des Dorfes bereitstellen. |
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Initiative Gasmaschinenzentrale Heinitz e.V. Verein Saarländisches Industriemuseum e.V. Historischer Verein Stadt Neunkirchen e.V. |