Historischer Verein
Stadt Neunkirchen e.V.

Historischer Verein Stadt Neunkirchen e.V.

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Neunkirchen und seine Straßen
Die Kuchenbergstraße – Geschichte und Herkunft
von Armin Schlicker – 2. und letzter Teil
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Hier hieß die Kuchenbergstraße früher Friedrichstraße

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Häuser am Hang der Neunkircher Straße gegenüber dem Nahebahnschach Foto: Archiv Schwenk

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2 Straßenbahnwagen „an de Bellebäm“ in der Friedrichstraße, wo ein Ausweich-gleis verlegt war Foto: Archiv Schwenk

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Die Häuser an der Kuchenbergstraße gegenüber dem
Nahebahnschacht heute

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Links die beiden Gebäude der Bergwerksinspektion VII
Foto: Archiv Schwenk

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Links die beiden Gebäude der ehemaligen Bergwerksinspektion VII heute. Rechts die Einmündung der Ziehwaldstraße
Die Teilstrecke von der Sedanstraße bis zur Tirolstraße erhielt 1895 zum Gedenken an Kaiser Friedrich III. den Namen Friedrichstraße und behielt diesen bis 1954.
Der letzte Abschnitt von der Tirolstraße bis zur damaligen Ortsgrenze zu Neunkirchen hieß Neunkircher Straße.
1954 wurden auf Vorschlag des Kultur- und Heimatrings Wiebelskirchen viele Straßen neu- oder umbenannt. Dabei wurden die bisherigen Reichsstraße mit der Wilhelmstraße, der Friedrichstraße und der Neunkircher Straße zu einer Straße zusammengefasst und dem Prinzip folgend, Ausfallstraßen nach dem Ort zu benennen, in dessen Richtung sie führen, durchgehend Neunkircher Straße genannt. Gleichzeitig erhielten einige kleine, bisher unbenannte Seitensträßchen eigene Namen nach berühmten Malern.
Die nächste Umbenennung erfolgte 1974 nach der Gebiets- und Verwaltungsreform, als sowieso viele Straßen wegen eines mehrfach vorhandenen Namens in der Stadt neue Namen erhielten. Bei dieser Gelegenheit wurde die bisherige Neunkircher Straße in Wiebelskirchen mit der Neunkircher Kuchenbergstraße zusammengefasst und einheitlich Kuchenbergstraße genannt.
1907 war mit dem Ausbau der Straße auf Wiebelskircher Bann mit Rinnen, Randsteinen und Pflasterung begonnen worden. Dies fiel zusammen mit dem Bau einer Straßenbahnlinie von der Stadtmitte Neunkirchen bis zur Ortsmitte in Wiebelskirchen.

Die durch die gesamte Länge der Straße führenden Straßenbahngleise behinderten von da an Jahrzehnte lang den Kraftfahrzeugverkehr. 1910 war mit dem Bau einer Hüttenkolonie am Hang seitlich der Kuchenbergstraße gegenüber dem Nahebahnschacht begonnen worden.
Die Firma Stumm hatte von ihrem längs der Straße gelegenen Grundbesitz einige Baustellen an baulustige Angestellte zu mäßigen Preisen überlassen. Zunächst wurden ein Doppelhaus und zwei Einzelhäuser gebaut, später folgten weitere.
Öffentliche oder sonst bedeutsame Gebäude in der Straße:
Ehemaliges Inspektionsgebäude der Bergbauverwaltung. In den Anwesen 211 und 209 der heutigen Kuchenbergstraße befanden sich die Gebäude der ehemaligen Berginspektion VIII mit den dazugehörigen Nebengebäuden.
Heute befindet sich das Gebäude in privater Hand. U. a. hat sich dort eine Firma für Heizungsbau niedergelassen. In einem Gebäude auf der anderen Straßenseite war die Schichtmeisterei untergebracht.

Wohnhaus der Familie Honecker
Das Anwesen Nr. 88 ist das Haus in dem Erich Honecker (25.08.1912 – 28.05.1994), deutscher Kommunist und Antifaschist, Generalssekretär der SED, Staatsratsvorsitzender der DDR, aufwuchs. Als Honecker ein Jahr alt war, zog seine Familie von der Karlstraße (heute Max-Braun-Straße) in Neunkirchen, wo er geboren worden war, in den heutigen Stadtteil Wiebelskirchen. Dort wohnte sie im Anwesen Wilhelmstraße 64 (heute Kuchenbergstraße 88). Honecker besuchte 8 Jahre die Volksschule in Wiebelskirchen.
Armin Schlicker