Historischer Verein
Stadt Neunkirchen e.V.

Historischer Verein Stadt Neunkirchen e.V.

Transportwege und Verkehrsmittel
Über Pfade, Wege, Kanäle, Straßen und Schienen
2. Teil
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Dampflok, aufgenommen vor über 50 Jahren in Neunkirchen
(Foto: Günter Schwinn)

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Dampfwagen Modell Murdochs von 1784, eine Aufnahme aus dem Museum in Edinburgh. (Foto: Günter Schwinn)

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Postkutschen und Eisenbahn (Foto: Archiv)
Arbeit und Wohnort
Auch war die räumliche Nähe zwischen Wohnung und Arbeitsplatz durch die Entwicklung des Eisenbahnverkehrs sowie später im 20. Jahrhundert nach dem Einsetzen des Individualverkehrs mit Kraftfahrzeugen nicht mehr so zwingend notwendig. Mit der Dampflok 23105 wurde im Dezember 1959 nicht nur die letzte Maschine der Baureihe 23, sondern auch die letzte Dampflok der Deutschen Bundesbahn in Dienst gestellt. Im Jahr 1962 waren bei der Bundesbahn 3650 Strecken- km (=12%) elektrifiziert Ende 1960 hatte sie 1000 E-Loks im Einsatz. 1972 wurde die letzte Dampflok in Deutschland außer Dienst gestellt.
Werner von Siemens hat 1866 das Dynamoelektrischen Prinzips erfunden und nach diesem die erste funktionstüchtige E-Lok gebaut. Auf der Berliner Industrie-Ausstellung im Jahr 1879 stellte Siemens bereits den ersten elektrischen Triebwagen vor. Als 2 Siemens- Drehstrom-Triebwagen mit 210 Km/h bewiesen hatte, dass sie schneller waren als jede Dampflok, ergänzten ab den 30-er Jahren des 20. Jahrhunderts die elektrisch betriebenen oder die mit Dieselmotoren ausgestatteten Triebwagen und Lokomotiven die Dampflokomotiven, bis sie diese später ganz als Museumsobjekten aus dem Verkehr drängten. Die Elektrolokomotive E 1912 (Baujahr 1940) steht für die Anfänge der schnellen Elektrotraktion. Die E 1912 gehörte zu einer Entwicklungsreihe von nur vier Elektrolokomotiven, die als Weiterentwicklung der Baureihe E 18 für den schweren Schnellzugdienst mit Geschwindigkeiten bis 180 km/h vorgesehen waren.
Die Lokomotiven waren noch lange Zeit im Schnellzugdienst der Deutschen Bundesbahn im Einsatz, 1975 wurden beide ausgemustert, die E 1912 wurde für die Jubiläumsfeiern zu 150 Jahren Eisenbahn in ihren Ursprungszustand zurückversetzt und steht seither im DB Museum Nürnberg. Der italienische Konstrukteur Giuseppe Belluzo konstruiert 1908 die erste Lokomotive mit Dampfturbinenantrieb.
Die Wandlung der Traktionsarten weg vom Dampf- hin zu Diesel- und Elektroloks, führte zu Leistungsverbesserungen, für die Begriffe Intercity und Intercargo repräsentativ stehen.
Am 2. Juni 1991 begann der planmäßige ICE-Einsatz mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Kilometern pro Stunde. Im Herbst 1996 folgte die zweite Generation des Hochgeschwindigkeitszuges ICE. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist der ICE-2 (Spitzengeschwindigkeit 280 Kilometer pro Stunde) leichter und komfortabler. Das verbesserte Federungssystem ermöglicht eine noch größere Laufruhe. Das neue Modell lässt sich innerhalb weniger Sekunden in zwei Teilzüge (mit je 368 Sitzplätzen) trennen, die dann verschiedene Zielbahnhöfe ansteuern können.
1912 erste Lokomotive mit Dieselantrieb (1.000 PS) in Deutschland. 1924 der Amerikaner Herrmann Lemp konstruiert den ersten kombinierten Antrieb aus Diesel- und Elektromotor (dieselelektrischer Antrieb). 1931 der „Schienenzeppelin“ erreicht die Spitzengeschwindigkeit von 230 Kilometer pro Stunde (Berlin–Hamburg). Trotz dieser eindrucksvollen Ergebnisse verzichtete die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft DRG auf eine Fortsetzung der Versuchsfahrten. Die Zeit war noch nicht reif für den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf der Schiene. Da Personen- und Güterzüge nur mit 60 km/h und Schnellzüge mit gerade mal 100 oder allenfalls 120 km/h erreichten, hätten allzu viele Züge auf die Vorbeifahrt des schnellen Schienenzeppelins warten müssen. 1955 eine Elektrolokomotive erreicht bei einer Versuchsfahrt zwischen Paris und Lyon die Spitzengeschwindigkeit von 331 Kilometer pro Stunde. 1959 wurde die letzte Dampflok (=Baureihe 23, Nr 105) der Deutschen Bundesbahn in Dienst gestellt.
1964 der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen (E-Antrieb) nimmt seinen Betrieb zwischen Tokyo und Osaka auf. Diese Linie geht auch unter dem Namen Tokaido-Express in die Geschichte ein (Spitzengeschwindigkeit 210 Kilometer pro Stunde). 1972 wurde die letzte Dampflok der Deutschen Bundesbahn außer Dienst gestellt. 1973 High Speed Train in Großbritannien erreicht auf herkömmlichen Gleisen eine Spitzengeschwindigkeit von 227 Kilometer pro Stunde. 1981 der TGV (Train à Grande Vitesse) nimmt den Betrieb zwischen Paris und Lyon auf und bringt einen neuen Geschwindigkeitsrekord (380 Kilometer pro Stunde). 1988 Der ICE (Inter-City-Express) erreicht auf der Neubaustrecke Würzburg–Fulda eine Spitzengeschwindigkeit von 406,9 Kilometer pro Stunde. 1990 der TGV erreicht auf der Strecke Paris–Lyon die Höchstgeschwindigkeit von 515,3 Kilometer pro Stunde.
1991 begann am 2. Juni der planmäßige Einsatz des ICE mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Kilometern. 1996 im Herbst folgte die zweite Generation des ICE (Spitzengeschwindigkeit 280 km/h pro Stunde.) Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist der ICE – 2 leichter und komfortabler. Das verbesserte Federungssystem ermöglichte eine noch größere Laufruhe. Das neuere Modell ließ sich innerhalb weniger Sekunden in zwei Teilzüge (mit je 368 Sitzplätzen) trennen um dann verschiedene Zielbahnhöfe ansteuern zu können. 2006 am 1. Juli nahm die welthöchste Bahn ihren Betrieb auf der Strecke von der westchinesischen Provinz Qinghai ins Zentrum der autonomen Region Tibets, nach Lhasa auf. Von der 1125 km langen Strecke liegen 960 km in über 4000 Meter Höhe. Der höchste Punkt ist der 5072 Meter hohe Tanggula Pass. Der höchste Tunnel liegt in 4905 Meter. 2007 die Strecke Frankfurt Paris soll bald statt bisher in 6 Stunden in nur 3 Stunden und 50 Minuten gefahren werden. Die Fahrzeit von Saarbrücken nach Paris verkürzt sich von bisher vier Stunden auf eine Stunde und 50 Minuten. Als die längste Einsenbahnstrecke der Welt verbindet die transsibirische Eisenbahn Moskau mit Wladiwostok am Japanischen Meer. Sie überwindet dabei eine Distanz von 9289 Kilometer.

Die Anfänge des Autos
1674 erste Experimente durch Christian Huygens (aus den Niederlanden) mit einer Kolbenmaschine, ein Explosionsmotor welcher mit Schießpulver betrieben wurde, 1688 der Jesuitenpater hat vermutlich, am chinesischen Hof das erste Automobil gebaut und eingesetzt. Es handelte sich dabei um eine selbst fahrende Dampfmaschine. 1690 der Franzose Denis Papin baute eine Hochdruckdampfmaschine mit Kolben. 1712 der Engländer Thomas Newcomen entwickelt diese Dampfmaschine weiter, indem er das Wasser im Zylinder durch heißen Dampf ersetzt. 1768 der Schotte James Watt entwickelt sie weiter und gilt als Erfinder der direkt wirkenden Dampfmaschine. 1769 der Franzose Niclas Joseph Cugnot machte erste Fahrversuche mit einem Dampfwagen. Dieser fasste 4 Passagiere und erreichte eine Geschwindigkeit von 9km/h. Das Original ist in einem Pariser Museum ausgestellt. Die große, teure Dampfmaschine, die alles beherrschende Kraftmaschine des 19. Jahrhunderts, konnten sich nur Großunternehmer leisten, was die Entstehung von Kleinindustrien, von Handwerk und Gewerbe behinderte. Dies änderte sich mit der Erfindung des schnell laufenden Viertakt-Otto-Benzinmotors (Benz, Daimler, Maybach).

Eckdaten der Autoindustrie
1801 Richard Trevithick (Engländer) baut erstmals einen Dampfwagen, der per Definition auch als „Automobil“ bezeichnet werden darf. 1802 der Schweizer Isaac de Rivaz baut ersten Wagen mit einem Wasserstoffgasmotor. Und 1860 entwickelte und baute Lenoir den ersten betriebsfähigen Gasmotor, den sich Nikolaus August Otto zum Vorbild für seinen Ottomotor nahm. Er erfand den Verbrennungsmotor. 1861 Otto gründete zusammen mit E. Langen am 31. März 1864 eine Gasmotorenfabrik (N.A. Otto & Cie) die älteste Motorenfabrik der Welt. (1872 in Gasmotoren Fabrik Deutz umbenannt). 1862 bis 1866 entwickelte der Deutsche Nikolaus August Otto den Viertaktmotor (das Patent von 1876 wurde 1886 aufgehoben). 1866 Elektromotor; Werner von Siemens entdeckt das elektrodynamische Prinzip und entwickelte den 1. Elektrischen Generator. 1867 Nikolaus August Otto entwickelte zusammen mit E. Langen bis 1876 wurde der erste Ottomotor (Viertakt), von Nikolaus Otto zum Laufen gebracht und 1877 patentiert. 1878 entwickelte Benz einen Zweitags Verbrennungsmotor der 1879 ausgereift war und später den leichten Viertaktmotor. Er erfand auch den Differenzialantrieb und andere Kfz.- Teile wie Zündkerzen, die Kupplung, den Kühler mit Wasser und eine Art Gangschaltung. 1883 der deutsche Ingenieur Gottl. Wilh. Daimler baute die erste schnell laufende Verbrennungskraftmaschine und ließ den Einzylinder-Viertakt-Benzinmotor patentieren.
Man spricht in diesem Zusammenhang sogar von einer zweiten industriellen Revolution, weil sie neue industrielle Strukturen – u.a. die mittelständische Struktur – hervorrief. Die Verbrennungsmaschine fand schnell Eingang in den Antrieb von Straßenfahrzeugen. 1884 wurde der Betrieb von anfänglich gasförmigem Kraftstoff auf flüßigen (Benzin) umgestellt, nachdem die ursprünglich externe Zündquelle mittels Gasflamme in die erstmals verwendete Zündung über ein elektrisches Zündsystem umgestellt wurde. 1884 Zeitgleich und unabhängig von Benz hatten Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach ebenfalls einen schnell laufenden Ottomotor entwickelt, und in ein Motorrad eingebaut. Die Verbrennungsmaschine fand schnell Eingang in den Antrieb von Straßenfahrzeugen. 1885 Carl Friedrich Benz baute ein dreirädriges Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Dieses hatte Speichenräder, mit Vollgummireifen, sein Motor hatte eine Leistung von weniger als 1 PS. Später erfand er noch das Ausgleichsgetriebe für die Antriebsräder. Sein später entwickelter Vierradwagen besaß schwenkbare Achsteile.
– Fortsetzung folgt –
Günter Schwinn